Impfung und
ihre Nebenwirkungen
Viele
Tierbesitzer haben Angst vor Impfungen und ihren Nebenwirkungen. Und es werden
– nicht nur in der Tiermedizin – immer wieder Stimmen laut, dass man von
Impfungen absehen sollte, da die verwendeten Hilfsstoffe sogar zum Tode führen
können.
Auch wenn in
meiner nunmehr zehnjährigen Praxis bei uns noch kein einziger tödlicher
Impfvorfall passiert ist – ja noch nicht einmal eine andere ernsthafte
Nebenwirkung aufgetreten ist, stimmt es: Impfungen können Nebenwirkungen
hervorrufen. Diese sind in der Regel harmlos. Doch es gibt auch Fälle, in denen
eine allergische Reaktion auf die Impfung zum Tode führt – das ist in der Humanmedizin
nicht anders. Die Probleme bereiten hier meistens die Hilfsstoffe, die in den
Impfstoffen verwendet werden, die sogenannten „Adjuvantien“. Die anderen
Nebenwirkungen kommen oft von den verwendeten Erregern (siehe Kapitel „Wirkung
der Impfung“), die das Immunsystem zur Arbeit anregen und zu Fieber,
Magen-Darm-Erkrankungen oder unklaren Symptomen wie Schüttelfrost, Ausschlag,
Abgeschlagenheit oder Appetitlosigkeit führen. All diese Symptome verschwinden
in der Regel nach 24 Stunden von selbst wieder. Nur selten muss ein Tierarzt um
Hilfe gebeten werden.
Um nun aber
die Gefahr einer Impfung im Verhältnis zu ihrem Nutzen abzuschätzen, muss man
sich ein paar Zahlen anschauen. In Deutschland gab es 2014 1,2 Millionen Hunde.
Dem Paul-Ehrlich-Institut wurden im gleichen Jahr 27 tödliche Zwischenfälle
nach Impfungen gemeldet, wobei nicht gesichert ist, dass die Ursache in allen Fällen
tatsächlich die Impfung war. Somit liegt die Zahl der tödlichen Vorfälle bei
unter 0,05 %. Im letzten Jahr wurden dem LVI Braunschweig 116 Staupe infizierte
Tiere eingesendet. Allein in Berlin sind 30 % aller Füchse Staupe positiv.
Unsere Hunde können sich bei allen Wildtieren anstecken, die Staupeträger sind.
Dazu zählen neben Füchsen auch Waschbären, Dachse, Marder, Wiesel und Iltisse.
Leider liegen uns keine Zahlen zu Todesfällen bei Hunden mit Staupeinfektionen
vor. Sollte jedoch die Impfträgheit weiter zunehmen, ist zu erwarten, dass in
den Zukunft jährlich weit mehr Hunde an Staupe versterben werden, als in den
letzten zehn Jahren an Impfzwischenfällen. Und dabei reden wir noch nicht von
den anderen 5 Krankheiten, die regelmäßig beim Hund geimpft werden.
Also auch
hier unser Plädoyer: Lasst Eure Hunde impfen, helft uns, die viele tödlichen
Krankheiten so stark wie möglich einzudämmen, damit unsere Lieblinge gesund
bleiben.